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Das Dorf Neustift

Bereits 1800 bis 900 vor Christi Geburt siedelten Menschen auf dem Nössingbühel bei Neustift. Als 1142 das Kloster gegründet wurde, gab es schon die Höfe Köferer, Nössing, Ober- und Unterplaikner.
Mit der Klostergründung Hand in Hand ging die Rodung der Hartmannswiese und die Entstehung des Dorfes Neustift. Das Kloster als Großbetrieb bot Dienstlehen (Wösch, Fischer, Jäger) und Arbeitsplätze für Dienstboten und Handwerker. Alle Höfe und Häuser gehörten zur Grundherrschaft des Klosters, lieferten Abgaben an das Kloster und genossen dessen Schutz.

Neustift bildete zusammen mit Riol bis zum Jahr 1800 ein eigenes Gericht.
Das gotische Gerichtsgebäude neben der Engelsburg war das Amtsgebäude des Hofrichters. Schwere Vergehen oder Verbrechen, auf denen die Todesstrafe stand, wurden auf Schloss Rodenegg geahndet. Neustift war eben nur ein „niederes" Gericht und Schubgericht (nach Rodenegg).
Im Jahr 1848 wurde das System der Grundherrschaft beseitigt. Die bisherigen Inhaber der Höfe und Häuser wurden nach Bezahlung eines Ablösekapitals Eigentümer. Besonders eingeprägt haben sich in der Erinnerung der Neustifter der Bauernkrieg von 1525, die Pest von 1636, die Zeit der napoleonischen Besatzung und die beiden Weltkriege. Seit 1973 entstanden in Neustift mehrere Wohnsiedlungen, so dass die Bevölkerungsanzahl beträchtlich anstieg. Heute (2024) zählt Neustift rund 950 Personen.